Protektoren Schutzklassen – Schutzkleidung für Motorradfahrer (2024)

Rauf aufs Bike und los geht’s Richtung Freiheit – wer schon länger Motorrad fährt, weiß, dass das Ganze nicht so einfach ist. Auf der Maschine fehlen im Gegensatz zum Auto die Knautschzonen des Wagens, die bei einem eventuellen Unfall die eigene Sicherheit deutlich erhöhen. Aus diesem Grund sind Motorradfans auf Schutzkleidung angewiesen, um bei Unfällen zumindest einen Teil des Aufpralls abzufedern.

Besondere Bedeutung kommt hierbei den Protektoren zu. Doch wozu werden diese eigentlich gebraucht und was ist in Bezug auf die Schutzklassen für Protektoren zu beachten?

Protektoren– warum eigentlich?

Schutzkleidung fürMotorradfans besteht meistens aus Leder oder Textil und ist eine derwichtigsten Sicherheitsmaßnahmen. Doch das liegt nicht an der Tatsache, dassnun eine Schicht Leder oder speziellen Stoffs den Körper schützt. Dieser Schutzist bestenfalls hilfreich, um Abschürfen bei Stürzen abzumildern.

Die wahren Helfer bei einemAufprall sind die Protektoren, die entweder direkt in die Motorradkleidungeingearbeitet sind oder separat angelegt werden können. Sie bestehen im Normalfallaus Materialien wie Styropor, Weichschaum oder Leder (für die Gelenke), wobeifür Rückenprotektoren nicht selten Hartschalen aus Kunststoff, Kohlefaser odergehärtetem Leder zum Einsatz kommen.

Durch ihre spezielle Konstruktion haben Protektoren gleich eine mehrfache Schutzwirkung:

  • Schutz vorKnochenbrüchen (durch Minderung des Aufprallschadens)
  • Milderung vonPrellungen (durch Aufprallschutz)
  • Abschürfschutz(Abschürfungen lassen sich damit in vielen Fällen deutlich abmildern)

Wichtig: Auch wenn Protektoren eine gewisse Schutzwirkung entfalten, ist vorausschauendes Fahren nach wie vor oberstes Gebot. Unfälle bergen für Biker auch bei Schutzkleidung immer noch ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko.

Wiefunktionieren Protektoren?

Die Schutzwirkung von Protektoren baut auf zwei einfachen Prinzipien auf:

  1. Flächige Krafteinleitung – Aufprallenergiewird verteilt

Gerade Rückenprotektoren arbeiten nach dem Prinzip, die Kraft des Aufpralls auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Auf diesem Weg wird erreicht, dass ein Aufprall punktuell deutlich geringeren Schaden anrichten kann. Damit ein Protektor diese Wirkung erzielen kann, sollte er über eine harte und möglichst unnachgiebige Oberfläche verfügen.

2. Absorption des Aufpralls – die typische Knautschzone

Dieses Prinzip ist aus demAutomobilbau bekannt: Durch nachgiebige Materialien wird ein Teil derAufprallenergie aufgenommen und in Verformung umgewandelt. Da Protektorenjedoch in ihrer „Dicke“ beschränkt sind, stehen für Motorradfahrer oft nureinige Millimeter an Knautschzone zur Verfügung. Trotzdem kann auch dieserSchutz eine Menge Schaden verhüten.

Protektor ist nicht gleich Protektor –worauf Motorradfreunde achten sollten

Wer sich Schutzkleidung kaufenmöchte, sollte gerade bei den Protektoren genauer hinschauen. Hier gibt estrotz bestimmter gesetzlicher Vorgaben durchaus deutliche Unterschiede. ImNormalfall muss ein Protektor die Vorgaben die DIN EN 1621-1(Gelenkprotektoren) oder EN 1621-2 (Rückenprotektoren) erfüllen. Aus diesem Grundist es sehr wichtig, vor dem Kauf auf die CE-Kennung zu achten.

DieSchutzklassen für Protektoren

Die gesetzlichen Normen gebenzumindest eine Orientierung, was ein Protektorheute können sollte. Dabei wird zum einen eine Trennung zwischen Gelenk- undRückenprotektoren vorgenommen und zum anderen werden die Produkte inverschiedene Schutzklassen eingeteilt. Im Detail sieht das Ganze folgendermaßenaus:

  1. Schutzklassen für Gelenkprotektoren

Bei der Prüfung von Protektoren werden verschiedene Tests durchgeführt, um die Haltbarkeit und die Schutzwirkung zu ermitteln. Einer der Tests besteht darin, einen 5 kg schweren Stempel aus 1 Meter Höhe auf den Protektor fallen zu lassen. Dessen maximale Schlagkraft liegt bei ungefähr 150-180 kN. Nun gilt für Protektoren, dass Sie je nach Schutzlevel nur einen bestimmten Teil der Schlagkraft maximal „durchlassen“ dürfen:

Protektoren Schutzklassen – Schutzkleidung für Motorradfahrer (1)

Da auch Krafteinwirkungen von 35 kN für Knochen oft noch äußerst fatal sind, sollten sicherheitsbewusste Biker hier auf Gelenkprotektoren setzen, die dem Schutzlevel 2 genügen. Mitunter geben die Hersteller sogar genaue Werte für die maximale Restkraft an, die mitunter noch deutlich unter den Anforderungen von Schutzlevel 2 rangieren. Ein genauerer Blick kann hier also sehr hilfreich sein.

2. Schutzklassen für Rückenprotektoren

Rückenprotektoren decken vor allem die Rückenpartie ab. Zusätzlich schützen sie wichtige Organe wie zum Beispiel die Nieren. Aus diesem Grund gilt für diese Art von Protektoren die noch etwas strengere Norm EN 1621-2. Um diese zu erreichen, müssen Rückenprotektoren sich ähnlichen Tests aussetzen, jedoch gelten unter dem Strich deutlich niedrigere Grenzwerte für die Restkraft:

Protektoren Schutzklassen – Schutzkleidung für Motorradfahrer (2)

Wie bei den Gelenkprotektorengilt auch hier, sich die einzelnen Produkte genau anzuschauen. Mitunter gebendie Hersteller ebenfalls die genauen Werte für die Restkraft an und bleibendamit unter den Grenzwerten. Dies kann die eigene Sicherheit nur weitererhöhen.

Was istbei Protektoren noch wichtig?

Ein Protektor kann seine Schutzwirkung nur dannentfalten, wenn er auch richtig sitzt. Aus diesem Grund sollten Motorradfans ihreSchutzkleidung sowie die Protektoren immer in der richtigen Größe erwerben. Diesist vor allem bei Knieprotektoren von besonderer Bedeutung, da hier einfalscher Sitz die Schutzwirkung deutlich mindern kann. Darüber hinaus steht esdem Fahrspaß im Weg, wenn der Protektor die ganze Zeit unangenehm drückt.

Hinweis:Inunserem Shop lassen sich je nach Produkt umfangreiche Größentabellen finden.Auf diese Weise können Biker schnell herausfinden, bei welcher Körpergröße oderwelchem Körperumfang welche Protektoren geeignet sind.

Protektoren sind das Rückgrat der Schutzkleidungfür Motorradfahrer

Motorradfahren ist ein Lebensgefühl und wer einmaldamit in Berührung gekommen ist, möchte es nie wieder aufgeben. Doch bei allerFreiheit haben Biker leider auch heute noch ein sehr großes Verletzungsrisiko,wenn es auf die Straße geht. Dies liegt vor allem daran, dass die Knautschzonefehlt, die beispielsweise ein Pkw bietet.

Trotzdem existieren heute sehr gute Möglichkeiten, dieAuswirkungen von Unfällen zumindest deutlich abzumildern. Mit der richtigenSchutzkleidung können Knochenbrüche nicht selten abgewendet und Prellungen gemindertwerden. Als besonders wichtig erweisen sich hier die Protektoren. Doch Protektorist nicht gleich Protektor – ohne einen genauen Blick auf die Produkte geht esalso nicht.

Glücklicherweise gibt es heute Schutzklassen für Protektorenund die Hersteller müssen angeben, welcher Schutzklasse ein Produkt genügt. Werzudem beim Kauf auf die genauen Werte achtet, kann am Ende Protektoren finden,die den bestmöglichen Schutz mit sich bringen.

Protektoren Schutzklassen – Schutzkleidung für Motorradfahrer (2024)

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